Kompetent, flexibel, lebenslang
Kompetent, flexibel, lebenslang - Lernen als Montageprofi
Immer höher werden die Anforderungen an den beruflichen Alltag als Montageprofi: kompetent in den neuesten Techniken und Tools, in dramaturgischem Know How oder aktuellen Trends soll man sein, flexibel im Einsatz, bei Freiberuflern kommt die Notwendigkeit zu Selbstvermarktung und Gagenverhandlungen hinzu. Dazu braucht es neben einer guten Ausbildung und individueller Neugier ganz konkret vielfältige Weiterbildungsangebote – leider im Bereich Filmschnitt eher Mangelware. Doch es tut sich etwas im Fortbildungsbereich: Neben bestehenden Angeboten, etwa durch die ARD.ZDF. Medienakademie, baut vor allem der BFS sein Angebot aus: Kann aus der in wenigen Städten begonnenen losen Weiterbildungs-Reihe „Schneller schlauer mit dem BFS“ ein vereinheitlichtes Seminarangebot nach dem Vorbild der AG DOK Akademie werden? Und wie kritisch muss man die bisweilen an eine Gefängnisstrafe erinnernde Formulierung vom „lebenslangen Lernen“ sehen? Deutet man das omnipräsente Schlagwort als Forderung, verstetigt aus eigener Kraft und auf eigene Kosten den individuellen Wert als Arbeitskraft zu steigern um den Anforderungen der Wirtschaft zu entsprechen, stellt sich die Forderung nach konstanter Weiterbildung als unzulässiger Druck auf den Einzelnen dar. Oder ist lebenslanges Lernen keine leere Phrase, sondern eine kluge Überlebensstrategie oder gar ein menschliches Grundbedürfnis?
Kompetent, flexibel, lebenslang - lernen als Montageprofi
Sonntag, 25. Oktober 2015, 18:00 Uhr
Filmforum im Museum Ludwig
Gäste:
Stefan Stabenow, in Ingolstadt geboren, absolvierte von 1995 bis 2001 ein Regie- und Kamerastudium an der Polnischen Filmakademie in Łódź. Seit 2003 ist er als freier Filmeditor und Autor in Berlin tätig. Er montierte neben einigen Kinodokumentarfilmen, darunter Hans-Christian Schmids Wundersame Welt der Waschkraf, zahlreiche Spielfilme, u.a. von Christoph Hochhäusler. Seine jüngste Montagearbeit ist der international vielfach prämierte Babai des kosovarisch-deutschen Filmemachers Visar Morina. Stabenow arbeitet in der Schnittbetreuung an der DFFB und ist dramaturgischer Betreuer im Bereich Drehbuch, für den BFS hielt das erste Seminar der Reihe „Schneller schlauer werden mit dem BFS“.
Stefan Weiß: Nach zahlreichen Schnittassistenzen im Kino- und TV-Spielfilm (u.a. bei unserer diesjährigen Ehrenpreisträgerin Christel Suckow) arbeitet Stefan Weiß seit 2004 als Film- und Videoeditor. Zusammen mit Thomas Koerner arbeitete er an der Langzeitdokumentation über den glasknochenkranken Münchner Schauspieler Peter Radtke, Body and Brain, derzeit entsteht der Dokumentarfilm Jamgon IV. Weiß ist Trainer für Avid Mediacomposer und Adobe Premiere Pro (ACI) sowie Consultant für Workflow- und Prozessoptimierung. Von 2005 bis 2013 engagierte er sich für den Workshop "HandsOnHD" der Nordmedia GmbH / Filmförderung Niedersachsen, derzeit erarbeitet er für den BFS ein Weiterbildungskonzept.
und Hans Beller.